Gesundes Essen aus dem Labor

Gesundes Essen aus dem Labor

Pilze als Fleischersatz zu züchten, lautet die Idee eines findigen Biologen. Das Ergebnis ist nicht nur lecker, sondern könnte sogar einen nachhaltigen Beitrag zur weltweiten Ernährung leisten.


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Vor drei Jahren gründete Mazen Rizk aus einem Labor der TU Hamburg heraus das Start-up Mushlabs. Die Idee kam ihm während seiner Tätigkeit bei der Firma Ohly, bekannt als Hefewerke Wandsbek. Dort werden vorrangig Hefeextrakte für die Lebensmittelindustrie hergestellt. Ähnlich wie im Gärprozess für die Hefepilze, auch Fermentation genannt, müsste sich auch aus dem Myzel von Pilzen ein nahrhafter Fleischersatz züchten lassen, dachte sich der promovierte Mikrobiologe. Diese Idee ließ ihn nicht mehr los, also setzte er sie in die Tat um. Und das sehr erfolgreich: Inzwischen hat das Start-up 20 Mitarbeitende in Hamburg und Berlin. Was zunächst im Reagenzglas begann, hat sich inzwischen zu einer industriellen Produktion ausgeweitet. Das Pilzmyzel wird in Bioreaktoren fermentiert und mit Nebenprodukten aus der Lebensmittelindustrie „gefüttert“. Das können Sägemehl, Getreideabfälle, Reishülsen oder Kaffee- und Teeabfälle sein. Der Prozess dauert ein paar Tage, danach werden die Myzelien geerntet. Diese Biomasse stellt den Hauptbestandteil für die Produkte dar. Für diesen Prozess können Fermenter mit einem Volumen von bis zu 120.000 Litern eingesetzt werden.

Der Gründer denkt jetzt schon groß und sieht seine Absatzmärkte auch in Asien und Afrika: „Unsere Zucht kann 365 Tage im Jahr laufen“, sagt er. Sie ist unabhängig von Wetter und Jahreszeiten. „Das heißt, wir könnten einen bedeutenden Beitrag zur Ernährung leisten, vor allem in Ländern, in denen Nahrungsmittel knapp sind.“

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Dr. Mazen Rizk ist Gründer und CEO der im Frühjahr 2018 gegründeten Mushlabs GmbH. Das Start-up züchtet aus Pilzen ein veganes Fleischersatzprodukt, das weltweit für die Ernährung besonders in ärmeren Ländern dienen könnte.

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