Auf Kurs Richtung Schiffbau

Der NachwuchsCampus der TU Hamburg besucht den Physikunterricht einer Oberstufe. Auf dem Stundenplan: der Bau eines Schiffsmodells.


Dritter Stock im Helene-Lange-Gymnasium in Hamburg Eimsbüttel. Für die 23 angehenden Abiturient*innen der gemeinsamen Oberstufe mit dem Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer steht heute kein gewöhnlicher Unterricht auf dem Stundenplan. Zusammen mit dem NachwuchsCampus der TU Hamburg bauen sie Schiffsmodelle und testen deren Schwimmfähigkeit auf dem Wasser. Für die meisten ist es das erste Mal, dass sie etwas mit dem Thema Schiffbau zu tun haben. Viele sind sich, wie Jonas Dau, noch gar nicht sicher, wie es nach dem Abitur weitergeht. „Ich könnte mir vorstellen, was in Richtung Ingenieurwissenschaft zu machen.Technik begeistert mich und auch das Berufsangebot ist total breit gefächert.“

Im Wasserkanal werden die Modelle getestet.

Während er erzählt, schmirgelt er konzentriert an einem hellgelben Hartschaumblock herum, der einmal ein Schiffsmodell werden soll. Ihm und seiner Gruppe wurde der Typ „Containerschiff“ zugeteilt. „Da solche Schiffe auf dem offenen Meer fahren und hohen Wellen ausgesetzt sind, ist der große Tiefgang besonders wichtig, also der Abstand zwischen dem tiefsten Punkt des Schiffes und der Wasserlinie. Das verleiht dem Schiff Stabilität“, erklärt er fachmännisch.
Was Tiefgang bedeutet, hat Jonas Dau eben erst von Jasper Felix Loch gelernt. Der TU-Hamburg-Student ist unverkennbarer Experte, steht doch auf seinem Pulli in Großbuchstaben „Schiffbauer“. Er betreut das Projekt zum ersten Mal und ist als Vertreter seines Studiengangs vor Ort.

Ob Kreuzfahrtschiff, Containerschiff, Tanker oder Offshore-Versorger – Zusammen mit der Verfahrenstechnikerin Julia Husung der TU Hamburg hat Jasper Felix Loch den Schüler*innen heute Morgen zunächst eine Einführung in das Thema Schiffsmodelle gegeben. Nach der Theorieeinheit wurde die Klasse in Gruppen aufgeteilt und ihnen jeweils ein Schiffstyp zum Modellieren zugeteilt. Das Schnitzen und Feilen an den Modellen sorgt bei Jakob Dau für Begeisterung: „Endlich machen wir mal etwas Praktisches. Das ist eine Abwechslung zu unserem normalen Unterricht.“

Linienrisse zeigen die Form eines Schiffes, wie eine Landkarte die Höhenlinien eines Berges.

Mit Raspel und Schmirgelpapier wird aus einem Hartschaumblock ein Modellschiff.

Der NachwuchsCampus ist eine Initiative des Instituts für Technische Biokatalyse an der TUHH und wird insbesondere gefördert von der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) und dem Wirtschaftsverein für den Hamburger Süden e.V.  Weitere Informationen: www.nachwuchscampus.de


Fotos: TU Hamburg

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